Die Beschaffung von Planungsleistungen stellt den öffentlichen Einkauf vor besondere Herausforderungen. Sowohl im Bereich oberhalb als auch unterhalb der Schwellenwerte existieren erheblich voneinander abweichende Regelungen zur Durchführung der Vergabeverfahren. Dabei bedarf bereits die Beantwortung der Frage, ob der Schwellenwert über- oder unterschritten wird, einer intensiven und gründlichen Betrachtung. Die noch oft in der Praxis anzutreffende Vorgehensweise, die Auftragswerte der einzelnen Planungsdisziplinen nicht zusammenzurechnen, ist aufgrund jüngerer Entwicklungen nicht mehr begründbar.
Aufgrund der besonderen gesetzlichen Regelungen für Architekten und- Ingenieurleistungen in der HOAI erfährt dieser Beschaffungsbereich zudem durch die jüngste Rechtsprechung des EuGH und des BGH eine erhebliche Dynamik.
Anhand konkreter Fallbeispiele aus der Praxis wird der Ablauf von Vergabeverfahren sowohl für den Bereich oberhalb als auch für den Bereich unterhalb der Schwellenwerte dargestellt. Hierbei sollen nicht nur Probleme aufgezeigt, sondern auch praktikable Lösungsansätze zur strukturierten Abwicklung solcher Vergabeverfahren gegeben werden.